FVM-Pokal der Frauen: Alemannia Aachen erreicht Halbfinale nach Krimi in Bedburg

FVM-Pokal der Frauen: Alemannia Aachen erreicht Halbfinale nach Krimi in Bedburg

Es wurde ein langer Abend in Bedburg. Länger als von den meisten gedacht. Im Viertelfinale des FVM-Pokals der Frauen zwang der Landesligist aus dem Rhein-Erft-Kreis den zwei Klassen höher spielenden Regionalligisten Alemannia Aachen in die Verlängerung. Erst in der Extra-Zeit musste sich der BBV dem großen Favoriten aus der Kaiserstadt dann doch mit 3:5 (0:1, 3:3, 3:4) geschlagen geben. „Das war ein denkwürdiges Spiel“, fand Rene Wieland, Coach der Bedburgerinnen. Tatsächlich hatte er ein beeindruckendes Wechselspiel zwischen Rückschlag und Comeback erlebt.

Hannah de Jong brachte Aachen in Führung (16.), doch alle weiteren Angriffe der Alemannia wehrten die couragierten Gastgeberinnen ab. „In der Halbzeit haben wir dann umgestellt, um selbst mehr Druck zu machen“, so Wieland. Das zahlte sich prompt aus. Jana Kokenov erzielte aus der Distanz das 1:1 (47.). Heidi Kever brachte die Gäste jedoch erneut in Front (54.). Die nächste Antwort kam von Cara van der Straaten, die zum 2:2 traf (58.). De Jong legte ihren Treffer Nummer zwei nach (76.) und nun dachten viele, dass die Entscheidung gefallen sei. Sie sollten sich irren. Denn mit der letzten Aktion des Spiels bugsierte BBV-Toptorjägerin Sarah Mlakic aus dem Gewühl heraus den Ball irgendwie über die Linie ins Tor der Alemannia (90.+1). „Die Freude über das 3.3 war riesengroß. Wir sind alle zur Torschützin gerannt“, sagte Wieland.

 

Titelverteidiger Fortuna Köln feiert 1:0-Sieg

Damit ging es in die Verlängerung. Und erneut legten die insgesamt überlegenen Aachenerinnen vor. Paula Simon traf nach 100 Minuten zum 4:3. Der Unterschied zu den vorangegangenen drei Führungstreffern bestand nun darin, dass die Bedburgerinnen dieses Mal keine Antwort fanden. Nele Röttgen war am nächsten dran, doch ihr Kopfball landete an der Latte des Aachener Tores. „Man hat gemerkt, dass bei uns allmählich die Kräfte schwanden“, meinte Wieland, der in der Schlussminute auch noch das 5:3 durch Gloria Zarambaud mitansehen musste. Natürlich seien Enttäuschung und Ärger direkt nach dem Spiel sehr groß gewesen, so Wieland. „Aber eigentlich können wir alle sehr stolz auf diese Leistung sein. Wir waren mutig, haben nicht nur abgewartet, sondern alles reingeworfen. Wenn die Zuschauer am Ende klatschen, hat man vieles richtig gemacht.“ Lob kam auch vom Aachener Trainer Gökhan Demirci: „Es war ein enges Spiel, aber letztlich ein verdienter Sieg“, erklärte der Coach, dessen Team nun im Semifinale beim Regionalliga-Rivalen S.C. Fortuna Köln antreten wird.

Der Titelverteidiger aus der Kölner Südstadt setzte sich mit 1:0 (0:0) beim Mittelrheinligisten SV Viktoria Waldenrath-Straeten durch. Das knappe Ergebnis konnte Fortuna-Coach Tarek Maarouf verkraften. „Wir haben absolut verdient gewonnen“, sagte er. Lediglich die Chancenverwertung sei nicht gut gewesen. „Ich habe mir keine Sorgen um den Sieg gemacht, denn wir haben nichts zugelassen“, so der Trainer, dessen Elf das Spiel tatsächlich über weite Strecken im Griff hatte. Der entscheidende Treffer fiel in der 64. Minute. Nach einer schönen Kombination zog Anna Grassinger aus rund 16 Metern Tordistanz ab und überwand die gut aufgelegte Sarah Stassen im Tor der Viktoria. Dabei blieb es auch, weil Fabienne Meder und Juliana Höfer Chancen auf das 2:0 ungenutzt ließen. „Wir gehen unseren Weg im Pokal weiter“, machte der Trainer des Südstadtklubs deutlich.

 

DJK Südwest feiert souveränen Erfolg

Einen Platz im Halbfinale sicherten sich auch die Fußballerinnen der DJK Südwest Köln. Und das sehr souverän. Das Regionalliga-Schlusslicht setzte sich locker mit 6:0 beim Landesliga-Spitzenreiter SV Eintracht Hohkeppel durch. Bereits zur Halbzeit führten die Kölnerinnen mit 4:0. Die Weichen zum Sieg waren also früh gestellt. „Das Spiel war nicht locker, aber eindeutig“, fand Südwest-Trainerin Jule Brockerhoff. Ihre Elf erlebte einen perfekten Start. „Wir haben gut kombiniert und den Platz genutzt“, so Brockerhoff, die Treffer hätten dann das Selbstvertrauen in den eigenen Reihen sukzessive gestärkt.

Hannah Büllesbach brachte die Gäste mit einem Schuss aus der Distanz früh in Front (7.), dann erhöhte Alisa Sinani per Doppelpack auf 3:0 (13., 33.), ehe Büllesbach noch vor dem Seitenwechsel Tor Nummer vier folgen ließ (37.). In der zweiten Hälfte wurde das Spiel zerfahrener. „Hohkeppel hat es besser gemacht. Die Räume für uns wurden deutlich enger“, erklärte Brockerhoff. Sie konnte sich dennoch über zwei weitere Treffer freuen. Die eingewechselte Jennifer Petzold erzielte das 5:0 und Sinani das Tor zum 6:0-Endstand. „Insgesamt war es ein sehr souveräner Sieg von uns und einer, der uns guttut“, so Brockerhoff.

Auch der vierte Halbfinalist spielt in der Regionalliga: Vorwärts Spoho Köln setzte sich mit 2:0 (1:0) beim Mittelrheinligisten SV Allner-Bödingen durch. „Es war lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe. Am Ende hat mit Vorwärts Spoho die abgezocktere Mannschaft gewonnen“, fand Mike Echternach, der Sportliche Leiter des SV Allner-Bödingen. Seine Elf hatte gut in das Spiel gefunden, aber ihre Chancen nicht genutzt. „Wir waren am Drücker, aber die gegnerische Torhüterin hatte einen guten Tag“, so Echternach über die Möglichkeiten, die unter anderem die agile Danielle Bender hatte. Das erste Tor machten dann aber die Gäste: Madlen Behrends schlug nach 37 Minuten zu. Diesen Vorsprung brachten die Kölnerinnen in die Halbzeitpause, um nach 59 Minuten das 2:0 durch Jennifer Schlee nachzulegen. „Danach hat Spoho nichts mehr anbrennen lassen“, erkannte Echternach an. Ein gutes Pokalmatch habe seine Mannschaft dennoch abgeliefert. Vorwärts Spoho darf sich nun auf das Semifinale bei der DJK Südwest freuen.

 

Im Bitburger-Pokal steht das zweite Halbfinale bevor

Im Bitburger-Pokal der Männer steht derweil mit dem FC Viktoria Köln bereits ein Finalist fest. Das zweite Semifinale bestreiten am Mittwoch, 16. April, 19 Uhr, im Kölner Südstadion Regionalligist S.C. Fortuna Köln und Drittligist Alemannia Aachen. Das Finale findet am 24. Mai 2025 im Kölner Sportpark Höhenberg statt. Der Sieger qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. In den nationalen Cup-Wettbewerb zieht auch das Gewinner-Team des FVM-Pokals der Frauen ein. Die Frauen bestreiten vier Runden, bis der Sieger feststeht. Drei Teams zogen über vorgeschaltete Play-Offs in die erste Runde ein. Das Halbfinale findet am 27. April und das Endspiel am 29. Mai (Christi Himmelfahrt) statt.

 

FVM-Pokal der Frauen 2024/25

Viertelfinale:

  • SV Eintracht Hohkeppel (LL) - DJK Südwest Köln (RL) 0:6
  • SV Allner-Bödingen (MRL) - Vorwärts Spoho Köln (RL) 0:2
  • SV Viktoria Rot Weiß Waldenrath/Straeten (MRL) - S.C. Fortuna Köln (RL) 0:1
  • Bedburger BV (LL) - TSV Alemannia Aachen (RL) 3:5 n.V.

 

Halbfinale:

  • DJK Südwest Köln - Vorwärts Spoho Köln
  • S.C. Fortuna Köln - TSV Alemannia Aachen

 

Geplante Spieltermine gemäß Rahmenterminkalender:

  • Halbfinale: 27. April 2025
  • Finale: 29. Mai 2025

 

Bitburger-Pokal der Herren 2024/25

Halbfinale:

  • FC Teutonia Weiden (MRL) - Viktoria Köln (3. Liga) 0:1
  • S.C. Fortuna Köln (RL) - TSV Alemannia Aachen (3. Liga) Mi., 16. April, 19 Uhr.

 

Geplante Spieltermine gemäß Rahmenterminkalender:

  • Finale: 24. Mai 2025

 

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