Im Viertelfinale des Ford-Pokals der Frauen setzte sich Regionalligist S.C. Fortuna Köln mit 4:0 (2:0) beim Wegberger Mittelrheinligisten Sportfreunde Uevekoven durch. Der Sprung in die Vorschlussrunde gelang auch dem Kölner Mittelrheinligisten SC West, dem Regionalligisten Vorwärts SpoHo Köln (zum Nachbericht) und dem Mittelrheinligisten SV Allner-Bödingen.
Letzteres Team machte es im Viertelfinale besonders spannend. Erst im Elfmeterschießen gewann der SV beim Ligarivalen Rot-Weiß Merl mit 5:3. Als Christin Walther den entscheidenden Versuch verwandelt hatte, brachen alle Dämme und es konnte ausgiebig gejubelt werden. „Wir sind sehr glücklich“, erklärte Pedro Cidoncha, der Trainer des SV Allner-Bödingen, nach dem Krimi zum Abschluss des Matches. „Vor der Partie haben wir noch einmal über die große Bedeutung des Pokal-Wettbewerbs gesprochen. Für den gesamten Klub ist es wichtig, nach langer Zeit nochmal so weit gekommen zu sein und zu den besten Teams zu gehören“, so Cidoncha.
Schon die reguläre Spielzeit war nichts für schwache Nerven. Luzia Maria Marx‘ frühen Führungstreffer für die Gäste aus Hennef per indirektem Freistoß im gegnerischen Strafraum (6.) glich Johanna May postwendend für Merl aus (8.). Anna-Lena Leipelt drehte dann die Partie mit dem 2:1 nach 46 Minuten. Diese Führung hatte lange Zeit Bestand. Doch in der 90. Minute verwandelte Marx einen Freistoß zum 2:2 und öffnete damit die Tür zur Verlängerung und dem späteren Elfmeterschießen. „Es ist extrem ärgerlich, dass wir so kurz vor Schluss noch den Ausgleich kassiert haben. Wir standen schon ganz dicht vor dem Halbfinal-Einzug. Aber so ist der Fußball und so ist der Wettbewerb“, erklärte Rafael Tomasko, der Coach des SV Rot-Weiß Merl.
SC West bezwingt Ligarivalen
Im Halbfinale tritt Allner-Bödingen nun beim SC West an. Die Spielerinnen des Kölner Mittelrheinligisten feierten auf ihrem Platz an der Apenrader Straße einen 4:2 (2:1)-Erfolg gegen den Ligarivalen SV Viktoria Waldenrath/Straeten. „Die Mädels werden gemeinsam etwas unternehmen und den Erfolg genießen“, sagte Fred Lindenberg, der Abteilungsleiter des SC West, kurz nach dem Abpfiff. Begonnen hatte sein Tag nicht frei von Sorgen. „Wir mussten kurzfristig einige Ausfälle wegen Erkrankungen und Verletzungen hinnehmen“, so Lindenberg. Dennoch glückte der Start: Marie Bienentreu (5.) und Svenja Thoors (41.) sorgten für eine 2:0-Führung. „Wir hätten aber deutlicher vorne liegen müssen, weil wir einige gute Torchancen hatten“, machte der Abteilungsleiter deutlich. Das rächte sich. Jana Roggen (44.) und Aileen Lehner (63.) glichen zum 2:2 aus. Dann aber antworteten Debbie Pisula (76.) und Dörthe Nienhaus (84.) und machten mit dem 4:2-Sieg den Einzug ins Semifinale perfekt.
Beim Gegner trug man die Niederlage mit Fassung. „Gegen den SC West hatten wir immer Spiele auf Augenhöhe. Es war wieder knapp, aber es hat dieses Mal nicht gereicht. Wir nehmen in der nächsten Pokal-Saison einen neuen Anlauf“, machte Monique Pelzer, Abteilungsleiterin beim SV Viktoria, deutlich. Die Enttäuschung sei allerdings durchaus groß. „Wir hätten sehr gerne das Finale erreicht und natürlich auch im DFB-Pokal gespielt“, erklärte Pelzer, deren Klub vor knapp zwei Jahren schon einmal im Cup-Wettbewerb auf nationaler Ebene mitmischen durfte. In der ersten Runde ging es seinerzeit nach Franken, zur SpVgg Germania Ebing. Trotz der damaligen Niederlage ein besonders Erlebnis für den Verein aus Heinsberg.
Fortuna Köln peilt erneuten Triumph an
Den DFB-Pokal kennt man auch beim S.C. Fortuna Köln aus eigenem Erleben. Und der Regionalligist hat weiterhin die Chance, den Titel am Mittelrhein zu verteidigen und es erneut in den bundesweiten Wettbewerb zu schaffen. Im Viertelfinale beim Mittelrheinligisten Sportfreunde Uevekoven siegten die Kölnerinnen mit 4:0 (2:0). „Es ist ganz klar unser Ziel, den Ford-Pokal zu gewinnen“, macht Fortuna-Coach Marc Gertzen klar. Mit dem souveränen Erfolg bei dem Wegberger Verein unterstrich seine Mannschaft ihre Ambitionen. Zu den Treffern von Valentina Adames (13.) und Alica Linden (78.) kam ein Doppelpack von Vivien Schwing (20., 55.). Die Doppeltorschützin verdiente sich ein Sonderlob des Coaches. „Sie war sehr aktiv und hat ihre Sache sehr gut gemacht“, fand Gertzen. So blieb sein einziger Kritikpunkt die Torausbeute. „In der zweiten Halbzeit haben sich uns größere Räume geboten. Daraus hätten wir mehr machen können. Tormöglichkeiten hatten wir genug“, erklärte der Fortuna-Trainer.
Dank des Erfolgs kommt es im Semifinale zur Neuauflage des Vorjahres-Endspiels. Erneut trifft Fortuna auf den Stadtrivalen Vorwärts SpoHo. Der Regionalligist hatte sich bereits am Mittwoch mit 1:0 beim Tabellenführer der Mittelrheinliga, Alemannia Aachen, durchgesetzt. Im vergangenen Jahr setzte sich der Verein aus der Kölner Südstadt mit 3:2 nach Verlängerung gegen Vorwärts SpoHo durch. „Wir freuen uns auf das Derby. Das wird ein Highlight. Zumal wir Heimrecht haben“, so Gertzen mit Blick auf das erneute Duell.
Modus und Termine
Gespielt werden im Ford-Pokal vier Runden inklusive Finale, bis der neue Pokalsieger feststeht. Klassentiefere Teams genießen bis einschließlich Halbfinale Heimrecht. Die Spiele des Semifinals sind für den 18. Mai vorgesehen. Das Finale findet am 8. Juni (Fronleichnam) in Arnoldsweiler statt. Der Sieger des Wettbewerbs qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals.
Viertelfinal-Paarungen
- Alemannia Aachen (ML) - Vorwärts Spoho Köln (RL) 0:1
- SC West Köln (ML) - SV Viktoria RW Waldenrath-Straeten (ML) 4:2
- SF Uevekoven (ML) - S.C. Fortuna Köln (RL) 0:4
- RW Merl (ML) - SV Allner-Bödingen (ML) 3:5 n.E.
Halbfinal-Paarungen
- S.C. Fortuna Köln (RL) – Vorwärts Spoho Köln (RL)
- SC West Köln (ML) – SV Allner-Bödingen (ML)
Aktuelle Ansetzungen finden Sie unter www.fussball.de.
Spieltermine
- Halbfinale: 18. Mai 2023
- Finale: 8. Juni 2023 (in Arnoldsweiler, gemeinsam mit den Finalspielen um den ARAG-Pokal der B- und C-Juniorinnen)
Den Nachbericht zum Halbfinaleinzug von Vorwärts SpoHo lesen Sie hier.
Weitere Informationen zum Ford-Pokal der Frauen finden Interessierte hier.
