Ein großer Abend für ein ambitioniertes Quartett bei der FVM-Saisoneröffnung

Ein großer Abend für ein ambitioniertes Quartett bei der FVM-Saisoneröffnung

Wenn am Freitag, 11. August, um 19.30 Uhr, im Bonner Sportpark Nord (Kölnstraße 250) feierlich die Saison am Mittelrhein eröffnet wird, schlagen auch vier Schiedsrichter ein weiteres Kapitel ihrer Laufbahn auf.

Angesichts des Rahmenprogramms, einer stimmungsvollen Arena und großen Beachtung der Partie tut das verantwortliche Quartett dies unter besonderen Umständen. „Das wird ein Highlight in meiner Karriere“, blickt Peter Wackers auf den Abend voraus. Er wird die Auftaktpartie zwischen dem heimischen Mittelrheinligisten Bonner SC und dem Meister der Vorsaison, FC Hennef, leiten. Ihm zur Seite stehen die Assistenten Paul Schwering und Aaron Haas sowie Marlon Ganser als Vierter Offizieller. Wackers sieht in der Ansetzung ein Zeichen der Wertschätzung für sein langjähriges Engagement. „Ich freue mich, dass mir die Leitung dieses Spiels zugetraut wird. Ich sehe es als Lohn für stetige Arbeit“, erklärt der 32-Jährige, der für den FC Eintracht Kornelimünster im Einsatz ist.

Start der Schiri-Laufbahn im Jahr des Sommermärchens

Begonnen hat Wackers seine Laufbahn als Schiri 2006, dem Jahr der FIFA WM in Deutschland. „Ich muss schon sagen, das ist lange her“, sagt er mit einem Schmunzeln. Zwar war das Sommermärchen nicht ursächlich für seine neue Leidenschaft, befeuert hat das Großereignis im eigenen Land diese aber schon. Ähnliche Wirkung könne auch die UEFA EURO 2024 entfalten, glaubt Wackers, der seit 2015 Partien auf Verbandsebene pfeift. Die Mittelrheinliga ist seit 2020 vertrautes Terrain für den Amtsleiter für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Stolberg.

Fußball aus vielen Perspektiven kennengelernt

Wackers hat den Fußball aus vielen Perspektiven kennen und schätzen gelernt. Er hat selbst gespielt, sich im Jugendvorstand und als Nachwuchstrainer engagiert. „Im Verein ist es immer ein Geben und Nehmen. Ich habe viel Vertrauen geschenkt bekommen und konnte vielfältige Erfahrungen sammeln. Jetzt kann ich dem Verein etwas zurückgeben“, sagt er. Dabei ist er seinem Heimatklub immer treu geblieben. Eine Verbundenheit, die ihm viel bedeutet.

Hinzu kommt die Faszination für den Job an der Pfeife, der den sportlichen Ehrgeiz stillt und viele Erfahrungen ermöglicht. „Das Pfeifen im Team macht Spaß. Dazu gehören auch die gemeinsamen Fahrten und der Austausch.“ Im Laufe der Zeit habe er einige Freundschaften zu anderen Schiris geknüpft, betont er. „Aber grundsätzlich sehe ich uns als Teil der Fußballfamilie“, erklärt er. Daher gehöre es für ihn dazu, nach dem Spiel mit allen Beteiligten den Austausch zu suchen und dabei auch über eigene Fehler zu sprechen. „Mir ist ein respektvoller, netter Umgang wichtig. Und ich würde mich freuen, wenn es selbstverständlich wäre, dass es für die Schiedsrichter überall eine ordentliche Dusche und nach dem Abpfiff ein Würstchen und ein Kaltgetränk gäbe“, sagt er. Das sei im Sinne eines positiven Miteinanders.

Fokus auf ein begeisterndes Hobby

Das „Jahr des Schiris“ kann aus seiner Sicht den Fokus auf dieses Miteinander lenken. Und es kann helfen, andere für das Hobby zu begeistern. Das sieht auch Paul Schwering so. Der 27-Jährige vom FC Roetgen ist von den Vorzügen des Engagements als Unparteiischer überzeugt. „Mich hat es geprägt und weitergebracht. Ich bin entspannter und selbstbewusster geworden“, erklärt er. Auf dem Platz lerne man, binnen kurzer Zeit wichtige Entscheidungen zu treffen und vor anderen zu vertreten. „Das bringt dich auch im Privatleben und Beruf weiter“, ist er überzeugt.

Seit 2011 ist er als Schiedsrichter unterwegs, sechs Jahre später folgten erste Einsätze auf Verbandsebene und in der neuen Saison wird Schwering, der an seiner Promotion in Mathematik arbeitet, erstmals Partien in der Mitterheinliga leiten. Sein Rüstzeug hat er sich unter anderem im FVM-Perspektivkader für Schiedsrichter geholt, dem er zwei Jahre lang angehörte. Heute gibt er als Leiter des Förderkaders im Kreis Aachen sein Wissen weiter.

Aaron Haas wird am Freitag als Schwerings Pendant an der gegenüberliegenden Seitenlinie im Einsatz sein. „Selbst wenn man weiß, dass auch dieses Spiel bei null anfängt und nach 90 Minuten endet, ist es ein besonderer Abend“, sagt der 27-Jährige vom VfR Würselen. „Es schauen mehr Leute zu und der Fokus ist ein anderer“, so Haas, der sich besonders gewissenhaft vorbereiten will.

Er ist seit 2009 Schiedsrichter, 2014 folgten erste Einsätze auf Verbandsebene. Der Polizeibeamte hat bereits beim Dana Cup in Dänemark, einem der größten europäischen Jugendturniere, gepfiffen und den heutigen Nationalspieler Kai Havertz noch als Nachwuchsbundesliga-Akteur aus der Schiri-Perspektive erlebt. „Davon lebt dieses Hobby. Man kommt herum, entwickelt sich als Persönlichkeit weiter und betätigt sich sportlich“, bringt er es auf den Punkt.

Suche nach dem perfekten Spiel

Als Vierter Offizieller vervollständigt der 27-jährige Marlon Ganser das Quartett. Genau wie Wackers gehört er dem FC Eintracht Kornelimünster an. „Peter Wackers war dort mal mein Jugendtrainer. Wir kennen uns gut und teilen eine ähnliche Einstellung zur Spielleitung. Das erleichtert die Zusammenarbeit am Platz“, erklärt er.
Der Notfallsanitäter ist seit 2008 Schiedsrichter und seit 2011 auf Verbandsebene unterwegs. Letztlich sei man als Schiedsrichter immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel. „Das gibt es aber nicht. Man findet immer eine Szene, mit der man beim nächsten Mal anders umgehen würde“, so Ganser. Das sporne an und schüre die Leidenschaft für den Job als Schiedsrichter.

 

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Bildunterschrift: v.l.: Assistent Aaron Haas, Schiedsrichter Peter Wackers und Assistent Paul Schwering

Fotoquelle: privat
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