„Bumperball-Turnier“ sorgt für viele Lacher und legale Foulspiele

Zweite Auflage des Bumperball-Turnieres auf dem Rollesbroicher Sportplatz gut angenommen. Fußball unter erschwerten Bedingungen in riesigen Bällen mit viel Körpereinsatz.

„Bumperball-Turnier“ sorgt für viele Lacher und legale Foulspiele

Bumperball - so heißt die recht neue Fun-Sportart, die meist als abgewandelte und spaßige Version des Fußballs gespielt wird. Dies jedoch unter erschwerten Bedingungen, aber mit denkbar einfachen Spielregeln. Das zweite Bumperball-Turnier fand nun, nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr, erneut auf dem Sportplatz in Rollesbroich statt. Bumperbälle sind mit Luft befüllte Riesenbälle, die am Körper getragen werden und in die die Akteure sozusagen „hineinsteigen“ müssen.  „Nachdem letztes Jahr rund 50 Jugendliche begeistert an dem Turnier in Rollesbroich teilgenommen haben, war für die Veranstalter klar, dass wir die Aktion wiederholen“, sagte Lara Brammertz von der Mobilen Jugendarbeit bei der Städteregion Aachen kurz vor Turnierbeginn. Das Turnier ist eine Kooperationsveranstaltung vom SV Roland Rollesbroich, dem RegioSportBund Aachen mit seiner Sportjugend, der Mobilen Jugendarbeit, dem Fußballkreis Aachen, der StädteRegion Aachen und dem Jugendcafé Simmerath. Vor rund zwei Jahren hat das Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der Städteregion Aachen zwölf Bumperbälle für die Jugendarbeit angeschafft, die nun wieder zum Einsatz kamen. Weitere finanzielle Unterstützung gab es seitens des Fußballkreises Aachen, der unter anderem acht weitere Bumperbälle auslieh.

Und auch in diesem Jahr war das Turnier eine Erfolgsgeschichte, denn es meldeten sich erneut acht Teams mit insgesamt rund 35 Jugendlichen an. Dabei gab es kreative Teamnamen wie „Großer Löwe“ oder „Tschunge Wa“. Angesprochen waren hier alle Jugendlichen aus dem gesamten Gebiet der Städteregion ab 14 Jahren.  „Das Besondere an diesem Turnier ist, dass es das einzige städteregionsweite Bumperball-Turnier ist“, erklärte Brammertz, die auch selbst schon mehrmals in einen der Bumperbälle gestiegen sei. Gespielt wird in der Regel in zwei Teams mit jeweils drei bis sechs Mitspielern. Dabei werden zwei kleine Tore aufgestellt und es kommen vereinfachte Regeln des Fußballs zur Anwendung.

Anrempeln erlaubt

Fouls sind hier zum Beispiel erlaubt und das Anrempeln mit Überschlägen gehört, wie es sonst eher unüblich ist, zum festen Bestandteil des Spielspaßes. Gespielt wurde beim Turnier in Rollesbroich auf zwei Feldern parallel in Dreiermannschaften, wobei die Mannschaften in der Regel mehr als drei Mitglieder hatten. Die Spieldauer pro Partie betrug zwei mal vier Minuten. Trotz der recht einfachen Regeln, gab es vor Turnierbeginn noch eine kurze Regelkunde durch „Super Lennart“ von der Eventagentur Bumperball Germany, der später auch als Schiedsrichter agierte. „Ihr sollt bitte keinen Schmuck und keine Uhren tragen, denn auch heute soll sich natürlich niemand verletzen“, so der Spielleiter. Zudem solle man das Warmmachen nicht vergessen. Schmunzelnd fügte er hinzu: „Und wenn Euch jemand umgehauen hat, merkt euch, wer es war, und gebt es dreimal so feste zurück.“

Alles in allem war es sicherlich ein ungewohntes Bild, das sich den Zuschauern, aber auch Akteuren auf dem Sportplatz des SV Roland Rollesbroich bot. Obwohl ganz eindeutig der Spaß und das Zusammensein im Vordergrund standen, merkte man den meisten Teams dennoch den Willen an, jede Partie für sich entscheiden zu wollen. „Ich habe zwar schon einmal Bumperball gespielt, aber bei dem Turnier bin ich zum ersten Mal dabei“, sagte der 14-Jährige Paul Nießen aus Imgenbroich vor Spielbeginn. Er spielte zusammen mit seinen Teamkollegen vom JFV FC Eifel und habe in der Mannschaftsgruppe durch seinen Trainer von dem Turnier erfahren. „Für uns ist neben dem Spaß natürlich auch das Ergebnis wichtig“, sagte er motiviert und kann sich auch vorstellen, im nächsten Jahr wieder am Turnier teilzunehmen.

Gemeinsam aktiv sein

„Wir möchten, dass die Jugendlichen auch städteregionsweit in Kontakt kommen,  zusammen aktiv sind und auch rauskommen an die frische Luft“, sagte Brammertz. Zudem könne man problemlos neue Leute kennenlernen und der Sport mit dem Fair-Play-Gedanke verbinde.

 „Wir wollen den jungen Leuten, die bereits Fußball spielen, etwas anderes neben dem Fußball zeigen, aber auch Neulingen den Übergang in den Vereinssport erleichtern“, erläuterte Bernd Mommertz, Vorsitzender des mitveranstaltenden Fußballkreises Aachen. Die Sportjugend vom Regiosportbund sei personell gut vertreten und habe neben dem Fußballkreis auch bei der Turnierleitung, dem Aufbau und der Organisation unterstützt.

„Letztes Jahr konnten wir auf dem Turnier sogar vier neuen Fußballer gewinnen, die sich anschließend in verschiedenen Vereinen angemeldet haben“, so Mommertz.

Im ersten Spiel „Großer Löwe“ gegen das „Jugendparlament Stolberg“ ging es direkt zur Sache und das Team „Großer Löwe“ siegte mit 3:0. „Kommentare wie „große Rettungstat“, „Lauf durch“ oder „genau deshalb bist du kein Stürmer mehr“, schallten über das Spielfeld.

„Es ist sehr anstrengend, macht aber auch großen Spaß“, erklärte der 19-Jährige Jannik aus Stolberg unmittelbar nach dem ersten Spiel noch nach Luft ringend. Er sei zum ersten Mal dabei und vor allem das Umrennen der Gegner mache am meisten Spaß.

Auch Bernd Goffart, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum Turnier nach Rollesbroich zu kommen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bernd Mommertz, der „allen Helfern für die tolle Organisation recht herzlich dankte“, wünschte Goffart allen Teilnehmern „eine tolle Zeit hier in Rollesbroich, viel Spaß und ein gelungenes Turnier“. Auch er wollte es nicht missen, sich herzlich beim Organisationsteam zu bedanken.

So dauerte es insgesamt knapp vier Stunden, bis am Ende mit dem Team „Binks Sosa Chamberlain“ von der Mobilen Jugendarbeit aus Eschweiler der Sieger des Turniers feststand. Auf den Plätzen zwei und drei landeten jeweils Mannschaften auf der Nordeifel. Insgesamt waren in den teilweise umkämpften, aber auch spaßigen Spielen, 50 Tore gefallen. Die Siegerehrung, in der es für die drei Erstplatzierten Rucksäcke, Badetücher und Kulturbeutel als Preise gab, übernahm Bernd Mommertz.

Nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern ebenfalls abseits davon, gab es ein buntes Rahmenprogramm, das vom RegioSportBund Aachen zusammengestellt wurde. So konnte man sich auch im Badminton messen und dort sein Talent unter Beweis stellen. Auch bestand die Möglichkeit, die Bumperbälle außerhalb des Turiners zu testen. Zudem sorgten sowohl das Team vom Jugendcafé Simmerath, als auch der SV Roland Rollesbroich für das leibliche Wohl. Vom Jugendcafé wurde ein Getränke- und Obststand organisiert, an dem man sich kostenfrei bedienen konnte, während das Team vom SV Roland für Teilnehmer und Besucher der Veranstaltung den Grill anschmiss.

Doch auch nach der Siegerehrung war bei angenehmen Abendtemperaturen noch nicht Schluss, sondern es folgte nach dem Aufräumen noch ein längeres gemütliches Beisammensein.

Aufgrund der erfolgreichen zweiten Auflage des Turniers in, ist nicht nur Lara Brammertz überzeugt davon, dass das Turnier nächstes Jahr erneut ausgetragen wird, sondern ein Großteil der Teilnehmer hofft ebenfalls auf eine erneute Auflage. „Das Turnier ist eine super Sache, die wir fest etablieren möchten. Es muss sich erst einspielen, aber im nächsten Jahr geht es auf jeden Fall weiter und das Gelände hier ist einfach perfekt dafür“, so Brammertz.

Fotos und Text: Max Stollenwerk

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